Säulen- oder Kreisdiagramm? Ist doch egal, oder?

Viele Daten lassen prinzipiell auf unterschiedliche Weise visualisieren. Oft ist es möglich sie als Kreisdiagramm oder als Säulendiagramm zu präsentieren. Ein paar Klicks bei Excel und ich habe meine Präsentation der Ergebnisse fertig. Wie fällt die Entscheidung aus? Immer abwechselnd, um nicht zu langweilen? Immer dasselbe, um konsistent zu wirken?

Wichtig ist, dass man sich klar wird, dass dieselben Daten eine ganz andere Geschichte erzählen können, je nachdem wie man sie präsentiert.

Zahlen und Daten = Fakten?

Nunja, die Welt ist nun mal kompliziert… Daher ist die Antwort auf die Frage ein klares „jein“ (oder „jain“?) Was heißt das?

Die Zahlen und Daten sind nur so gut, wie sie erhoben oder verarbeitet wurden. Wenn die Messung der Außentemperatur an einem sonnigen Tag, mit Hilfe eines Thermometers gemessen wird, das in der Sonne liegt, ist den Zahlen nicht zu trauen. Wenn ich jeden Tag die Temperatur so messe und dann einen Durchschnitt bilde, kann ich damit auch nicht viel anfangen. Soweit ist das wohl jedem klar. Aber ist, wenn ich jeden Morgen genau um 9:00 die Außentemperatur auf einem Thermometer ablese, das genau einen Meter über dem Boden in einer geschützten Box liegt und dann jede Woche den Mittelwert berechne? Kann ich dann die Ergebnisse als Fakten bezeichnen?

Diese Frage ist leider nicht so leicht zu beantworten. Die Messung war sinnvoll, sie war systematisch und doch ergeben sich Probleme, wenn die mit den Ergebnissen weiterarbeite. Wenn ich das Ergebnis dieser Messung, z. B. von Warschau, mit dem mit Paris vergleichen will, was muss ich dabei alles beachten? Zum einen sollte ich nicht vergessen, dass in Warschau die Sonne deutlich früher aufgeht als in Paris, weil es östlich liegt. Es liegt aber auch nördlich, das heißt dieser Unterschied verändert sich im Laufe des Jahres ständig.

Ausschnitt aus einem Fragebogen

Warum manche Fragen mehr Verwirrung als Klarheit bringen?

Um Daten zu Gewinnen greift man gerne auf Befragungen zurück. Entweder per Telefon oder Onlineformular sollen die im Fragebogen enthaltenen Fragen helfen, Erkenntnisse zu gewinnen. Gerade bei sogenannten quantitativen Befragungen, also bei solchen, in denen die Antworten in Form von Zahlen erfasst werden, kann aber die falsche Art zu fragen zu schlechten Ergebnissen führen.

Bei der Erstellung des Fragebogens sollte daher immer darauf geachtet werden, wie die Frage von den Probanden interpretiert wird. Zunächst setzt dies voraus, dass der Fragebogen keine Worte enthält, die die Zielgruppe der Befragung nicht versteht.